In meinem weiter oben stehenden Beitrag 441 zeigte ich ein Zufallsfoto von einem der mit "Re 420 LION" im Sandwich bespannten Doppelstockzüge der Zürcher ZVV-S-Bahn, die in den Hauptverkehrszeiten eingesetzt werden.
Übers Wochenende ruhen sich einige Züge in Romanshorn aus.
Beim "LOCORAMA" stehen sie dann im Abendlicht.
"Re 420 LION" am Romanshorner Zugsende.
Schnappschuss der "Re 420 LION" mit Mastschatten
"Re 420 LION" mit Schatten, jedoch ohne den Mast.
Der Besucher aus dem "Großen Kanton" staunt ob der Langlebigkeit der revidierten vormaligen Baureihe 'Re 4/4 II'.
Im "Großen Kanton" befördert 'SBB Cargo' Güterzüge ebenfalls mit Loks der vormaligen Baureihe 'Re 4/4 II', die jedoch an die EBA-Betimmungen angepasst wurden und deshalb als "Re 421' geführt werden.
Diese Loks versehen augenblicklich seit mehr als 30 Jahren ihren Dienst unter dem Fahrdraht!
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Beitrag 468 von 658
Verfasst am:
02 Aug 2021 8:42 Die Kippe
allo Karl, mit dem Bodensee und der angrenzenden Schweiz bin ich einigermaßen betraut, aber kein Experte. Gibt es bei Dir zum Bodensee und deren Bahnen persönliche Erlebnisse?
..... sehr schöne Bilder, und ungeachtet der Baureihe eine gute Vorlage zum altern .....
Ja, ich danke Dir für Deine Aufmerksamkeit und Deine freundliche Zeile!
Nun habe ich Anlass, die Bilder einer anderen Lok-Veteranin ergänzend nachzureichen, denn sie ist wahrlich im Dienst ergraut.
In Frauenfeld, - der Hauptstadt des Kantons Thurgau -, betreibt die Schweizer Zucker AG eine ihrer beiden Zuckerfabriken. In beiden Werken verarbeitet sie durchschnittlich über 1,7 Millionen Tonnen Zuckerrüben pro Jahr. In der Saison enden daher in Frauenfeld eine merkliche Anzahl schwerer Ganzzüge. Im Februar 2008 fiel mir dort die Ae 6/6, - eine vormalige Gotthard-Lokomotive -, deswegen auf, weil sie offensichtlich planmäßig im Flachland ihren Dienst versah.
In ihren besten Zeiten, - nämlich in den 1950er und 1960er Jahren -, waren die Ae 6/6 die Gotthard-Lokomotiven schlechthin. Sie brachten sowohl im Reise- wie auch im Güterverkehr die Züge über den Alpenpass.
In den späten Sechzigerjahren wurden die Ae 6/6 vom Gotthard abgezogen und ins Flachland versetzt. Seit den 1990er Jahren sind die Ae 6/6 fast nur noch im Güterverkehr anzutreffen, da sie für Reisezüge zu langsam sind.
In Frauenfeld parkierende "Ae 6/6" in Doppel-Traction.
An der "Ae 6/6", Betriebsnummer "11 425", ist das ihr ursprünglich verliehene Kantonswappen bereits entfernt.
An der "Ae 6/6", Betriebsnummer "11 425", ist die Stelle des entfernten Kantonswappens immer noch kenntlich. "11 425" war auf den Namen des Kantons «GENEVE» getauft worden. Die auf der anderen Seite des Röstigrabens lebenden und das schrift-sprachliche Deutsch lesenden Schweizer kannten die "11 425" als «GENF»
Die Schwesterlok der "11 425" besitzt an der Stirnseite noch ihr ursprünglich angebrachtes Kantonswappen.
Der Frauenfelder Zuckerfabrik wird ein beladener Kesselwagen zugestellt. Als Einstellerin des Kesselwagens ist "HOLCIM CHEMICALS AG", Zürich, genannt.
Die Lok-Remise in Frauenfeld.
Die "Ae 6/6", Betriebsnummer "11 425", wird seitens SBB Historic museal in Olten vorgehalten.
Hallo @Alois/heckmal:
« Alois/heckmal » hat folgendes geschrieben:
..... mit dem Bodensee und der angrenzenden Schweiz bin ich einigermaßen betraut, aber kein Experte. Gibt es bei Dir zum Bodensee und deren Bahnen persönliche Erlebnisse? .....
Ja, - so ist es -, es gibt persönliche Erlebnisse. Ich danke Dir für Dein Interesse und für Deine freundliche Aufmerksamkeit!
Der Enkel Bruno lebt in einer Ortschaft nahe bei Romanshorn, wo er auch die Kantonsschule Romanshorn, - genannt "Die Kanti" -, besucht.
Am vergangenen Sonntag, dem 1. August 2021, wurde schweizweit der National- Feiertag begangen. An diesem Tag erlebte auch ich die ökumenischen Aktion «Helvetia predigt!»
Dazu hieß es (Zitat): "Mit der ökumenischen Aktion «Helvetia predigt!» werden reformierte Kirchgemeinden, christkatholische und katholische Pfarreien dazu aufgerufen, die Sonntagspredigt am 1. August 2021 den Frauen zu übertragen.
An diesem Tag feiert die Schweiz Geburtstag und im 2021 einen ganz besonderen, denn wir würdigen «50 Jahre Frauenstimmrecht in der Schweiz».
Es stehen je nach Region und Konfession bald gleichviele Frauen wie Männer im Dienst der Kirche (Zitat-Ende").
Das Gemeindehaus ist beflaggt.
Die Evangelische Kirchgemeinde.
Zusätzlich zu der vielerorts erlebbaren Beflaggung begehen die Familien den Nationalfeiertags-Abend mit Grilliertem und Feuerwerk.
Fahnen, Duft und Klang zeugen von einem gelungenen Anlass.
Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) veröffentlichte eine Druckschrift mit dem Titel "Sammlung historische Armeefahrzeuge, Schwere Motorfahrzeuge", enthaltend das nachstehend zitierte Foto.
Die Kolonne wird von drei "SAURER 2 DM"-Lkw angeführt. An fünfter Stelle in der Kolonne erkenne ich einen Dreiachser "HENSCHEL HS 3-14".
Analog zum großen Vorbild kann ich nun bei meinen Moba-Spielen meine drei ARWICO-Modell-Lkw hinauf zum Hundwiler Kopf fahren lassen.
MfG Karl
NACHBEMERKUNG ------------------------------- Die VBS-Druckschrift entnahm ich dem Internet.
Nicht nur die SBB setzt die Altbau-Eloks ihrer vormaligen Baureihe 'Re 4/4 II' aktuell ein, sondern auch andere EVUs.
Der Schnappschuss aus dem fahrenden Auto gelang meiner Frau am Dienstag, dem 3. August 2021 gegen 16:00 Uhr vor dem LAGO Shopping-Center in Konstanz am Bodensee.
Heute, am Sonntag, den 08.08.2021, ruht sich einer der mit "Re 420 LION" im Sandwich bespannten Doppelstockzüge der Zürcher ZVV-S-Bahn in Romanshorn aus. Bekanntlich setzt die Zürcher ZVV-S-Bahn diese Züge lediglich in den Hauptverkehrszeiten ein und stellt sie am Wochenende außerhalb ab.
Eine in Romanshorn parkierende Zürcher HVZ-Garnitur.
Das Romanshorner "LOCORAMA" stellt zwei historische Güterwagen der "Bodensee-Toggenburg-Bahn (BT)" aus.
Der "K3" der BT.
Das Wappen der "BT" auf der Aluminium-Schiebetür des "K3".
Ein Nachschuss auf den "K3".
Der Bodensee-Radweg führt unmittelbar am "LOCORAMA" vorbei. Eisenbahnfreunde legen hier gern eine Verschnaufpause ein und lassen sich einen "Saft vom MÖHL" kredenzen, einen im apfelreichen Thurgau gebrauten, bier-artigen Erfrischungstrunk.
Nach der Definition des Schweizer Bundesamts für Statistik ist die «Ostschweiz» eine von sieben Grossregionen der Schweiz und umfasst die Kantone Glarus, Schaffhausen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, St. Gallen, Graubünden und Thurgau.
Im äußersten Nordosten der Schweiz gelten in der Bodenseeregion die Kantone St. Gallen(SG) und Thurgau(TG) als direkte Nachbarn von Österreich bzw. von Deutschland.
Ergänzend zu den drei Staatsbahnen SBB, ÖBB und DB betreiben einige Pivatbahnen bereits seit den Anfängen des Eisenbahnzeitalters in der Bodenseeregion ihre Strecken. Zu ihnen gehört die "Rorschach-Heiden-Bahn (RHB)", die als normalspurige Zahnradbahn von Rorschach-Hafen aus seit 1875 den Appenzeller Erholungsort Heiden mit dem schweizerischen Schienennetz verbindet.
Das "LOCORAMA" in Romanshorn beschränkt seine Tätigkeit nicht ausscließlich auf die Historie der SBB, sondern befasst sich auch mit den Ostschweizer Privatbahnen. Gemäß voranstehendem Beitrag stellt es zwei historische Güterwagen der "Bodensee-Toggenburg-Bahn (BT)" aus.
Nachstehend einen Beipiels-Personenwagen in der Livrée der "Rorschach-Heiden-Bahn (RHB)". Die Eisenbahnfreunde von <<Eurovapor>>, - Standorte Zürich und Sulgen -, haben den vormaligen Velowagen der RHB aufgearbeitet veranstalten mit ihm Sonderfahrten.
<<Eurovapor>> päsentiert die Geschichte seines « B2 9 Fotowagen ».
"LOCORAMA" zeigt den zweiachsigen « B2 9 Fotowagen » von Eurovapor. Sein Aussehen besitzt die Baumerkmale der Schweizer Leichtstahlwagen aus den 1950er Jahren.
Nachschuss auf den « B2 9 Fotowagen » in RHB-Livrée.
Mit dem attraktiv hergerichteten « B2 9 Fotowagen » gibt es Sonderfahrten, die vom Publikum gut aufgenommen werden.
Aktuell bedient die "Rorschach-Heiden-Bahn (RHB)" die Ausflügler mit Sommerwagen.
In Rorschach-Hafen verlassen die Ausflügler den von Heiden herunter gekommenen Zug.
Als "B4" wird der zweite Wagen der Sommerwagen-Garnitur bezeichnet.
Als "B3" wird der dritte Wagen der Sommerwagen-Garnitur bezeichnet. Auch dieses Fahrzeug besitzt ein außen sichtbares Bremsgestänge.
Der dem "B3" gewidmete Nachschuss.
Oben in Heiden, von den Höhen des Appenzeller Landes aus, genießen die Ausflügler den weiten Blick über den im Sonnenschein glänzenden Bodensee.
Die auf meiner Moba manchmal mit ihrem Fahrzeug präsente schweizerische "Oberdorf-Hundwiler-Eisenbahn(OHE)" fand kurz nach der Inbetriebsetzung des Vorgängerbetriebes der schweizerischen "Süd-Ost-Bahn(SOB)" von deren Bahnort Oberdorf aus ihren Anschluss an das schweizerische Schienennetz. Heutzutage ist Oberdorf als einer ihrer Ortsteile in die Gemeinde Gossau im Kanton St Gallen einbezogen. Die vormalige Rolle des Bahnortes Oberdorf nimmt jetzt die Bahnstation "St Gallen Winkeln" unweit von Oberdorf ein.
Der Vorgängerbetrieb der "SOB", - die "Vereinigten Schweizer Bahnen(VSB)" -, litt unter ständiger Ertragsschwäche, dies traf auch auf die "OHE" zu. Deshalb hatte die Eigentümerin der "OHE", die im Kanton "Appenzell Ausserrhoden(AR)" gelegene Gemeinde Hundwil, die "OHE" in die Betriebsführerschaft der "VSB" gegeben und diese Aufgabe wurde auch von der "SOB" fortgeführt.
Nach Hundwil gelangen also die mit der Bahn spedierten Frachten in den Güterwagen der "SOB" an. Bauer Wermelinger entlädt in Hundwil sein neues schwarzbuntes Hornvieh aus einem "K4"-Güterwagen der "SOB".
Der "K4" der "SOB" an der Freilade-Rampe in Hundwil.
Die Schiebetür aus Aluminium ist ein Alleinstellungsmerkmal der Schweizer Schienenfahrzeug-Hersteller.
Die Schiebetür aus Aluminium wurde geöffenet, um das Hornvieh an das Tageslicht zu gewöhnen.
Das Tier ist noch skeptisch.
Das Tier scheut das Abendlicht.
Nach vielem Zureden wird das Tier wohl heraus schreiten.
Hier strahlt das Lüftungsgitter aus Aluminium im Abendlicht.
Möglicherweise wird unser "Foto Schorsche" dem "K4" der "SOB" auch einmal in 'Quedlinburg-Nord' begegnen.
Im "LOCORAMA" hat es nicht ausschließlich Exponate mit historischem Bezug. Es finden sich auch Hinweise auf den Betrieb mit Hochgeschwindigkeitszügen durch den "St. Gotthard - Basistunnel (GBT)".
DENN: Die SBB bestellte im Oktober 2014 bei Stadler 29 elfteilige elektrische Mehrsystem-Triebzüge des Typs EC250 und nannte sie «Giruno» . Sie fahren ab 2019 durch den Gotthard-Basistunnel und verbinden in Rekordzeit Zürich mit Mailand. Etwas später wurde die Verbindung bis nach Frankfurt erstreckt.
Die "STADLER RAIL AG" stiftete den Blickfang im Freigelände des "LOCORAMA". NÄMLICH: Das 1:1 - Modell des «Giruno» - Triebkopfes.
Der «Giruno» - Triebkopf von Vorn.
Der «Giruno» - Triebkopf vor den Nachbarhäusern.
Der «Giruno» - Triebkopf hat Besuch: Die Dampflok "Pacific 01 202" vom Schweizer "Verein Pacific 01 202", der am 29. Juli 2021 eine Dampfreise in die Ostschweiz ins Werk gesetzt hatte.
Die "STADLER RAIL AG" errichtete ein neues Werk in St. Margrethen.
Einblicknahme in die Produktionshalle von der Straße aus.
Im Jahre 1989 erwarb Peter Spuhler mit einem Kredit der Thurgauer Kantonalbank das 18 Mitarbeiter zählende Unternehmen. Heutzutage ist er als 'Group CEO ad interim' - "STADLER RAIL AG" für rund 10.900 Mitarbeiter (lt. Geschäftsbericht 2019) weltweit verantwortlich. Stand 2020 verbuchte "STADLER RAIL AG" 3.1 Milliarden CHF Umsatz.
danke für die schönen Bilder, das Modell des Triebkopfes erinnert mich an Belfort in Frankreich, da hat die Fa. Alstom den Triebkopf des ersten TGV auf einem Hügel nahe der Autobahn aufgestellt
..... danke für die schönen Bilder, das Modell des Triebkopfes erinnert mich an Belfort in Frankreich, da hat die Fa. Alsthom den Triebkopf des ersten TGV auf einem Hügel nahe der Autobahn aufgestellt .....
Ja, ich danke Dir für Deine freundlichen Anmerkungen und Hinweise, die wiederum auch bei mir Erinnerungen wach werden lassen.
Es ist noch nicht lange her, da übernahm Alsthom von dem in Kanada ansässigen Unternehmen BOMBARDIER dessen auf die Ausstattung von Eisenbahnen ausgerichtetes Geschäftsfeld "BOMBARDIER Transportation".
So kam auch der Standort Kassel von "BOMBARDIER Transportation" zu Alsthom. Am Standort Kassel entwickelte BOMBARDIER seine äußerst erfolgreiche TRAXX- Lokomotiv-Familie, mit der die seit vielen Jahrzehnten am Standort Kassel gepflegte Produktion von Eloks aktuell fortgeführt wird.
Für einem Rückblick auf die vom Standort Kassel aus gelieferten Elok-Bauarten ziehe ich wie schon zuvor mein "HENSCHEL"-Handbuch aus dem Steiger Verlag zu Rate.
Mein "HENSCHEL"-Handbuch.
Darin heißt es, dass schon 1905 die erste Gleichstrom-Lokomotive am Standort Kassel hergestellt wurde. Über viele Zwischenstufen wurde dann am Standort Kassel die aktuell übliche Bauform von Eloks ausgearbeit.
Die aktuell übliche Bauform der Eloks zeichnet sich nämlich im Wesentlichen durch einzeln angetriebene, in Drehgestellen gelagerte Achsen aus. Erstmalig wurde diese Bauform für die in den 1930'er Jahren von der Deutschen Reichsbahn beschafften "E 44" gewählt.
Aus meinem "HENSCHEL"-Handbuch zitiere ich das auf Seite 198 von der "E 44" gezeigte Bild.
Die Serien-Lokomotive Baureihe "E 44".
In meinem "HENSCHEL"-Handbuch heißt es zur "E 44": (Zitat) "lm Lokomotivbau bahnte sich Anfang der dreißiger Jahre manche konstruktive Veränderung, vor allem im Hinblick auf die Fertigungstechnik, auf das Leistungsgewicht und auf die Lauf- und Triebwerkkonzeption an. Es handelte sich um einen Vorgang bei der Entwicklung von Lokomotiven für die Deutsche Reichsbahn, den man heute sicherlich mit "Innovation" umschreiben würde.
Diese Gemischtzug-Lokomotive der Baureihe "E 44" wurde ...1931 in einer ersten Serie von 20 Einheiten von der Deutschen Reichsbahn in Auftrag gegeben. Die Lieferung der Fahrzeugteile oblag HENSCHEL, die elektrischen Ausrüstungen lieferten die SIEMENS-SCHUCKERT-WERKE. Diese Schrittmacher-Lokomotive für die Deutsche Reichsbahn vereinigte ein geringes Gewicht mit großer Leistung und Zugkraft und war somit schon geeignet, den Schienenverkehr bei gleichzeitig erhöhter Wirtschaftlichkeit konkurrenzfähiger zu machen.
Der mechanische bzw. fahrzeugtechnische Teil konnte durch erstmalige Vollnutzung der elektrischen Lichtbogen-Schweißung (Slavianoft-Verfahren) verhältnismäßig leicht gehalten werden. Bei der elektrischen Ausrüstung bot sich durch eine Leistungssteigerung des Fahrmotors, dessen Gewicht und Volumen damals bereits den Einbau von Einheiten mit über 500 kW Leistung je Radsatz im Trieb-Drehgestell ermöglichte, der bisher vorwiegend in Industrie-Lokomotiven praktizierte Einzelachsantrieb nun auch für schnellere Streckenlokomotiven an. Die Überlegenheit dieser Antriebsart gegenüber dem bis dahin in Deutschland für Strecken-Lokomotiven meist bevorzugten Kuppel-Stangentriebwerk konnte mit der "E 44" bewiesen werden. lm übrigen machte die Gewichts-Verminderung gegenüber leistungsstarken Vorgänger-Lokomotiven fast 30% aus.
Die in Lokomotivmitte einander zugekehrten Drehgestell-Stirnseiten besaßen eine Kupplungsdreieck-Gelenkverbindung. Damit gelang es, die Zugkräfte durch die Drehgestelle allein, ohne den Lokomotivkasten zu beanspruchen, auf die Lokomotiv-Zughakenkupplungen zu übertragen... Die Baureihe "E 44" der Deutschen Reichsbahn wurde zur ersten deutschen Großserien-Elektrolokomotive, die sogar noch während des Zweiten Weltkrieges weitergebaut werden durlte. Die Bestellungen umfaßten insgesamt 210 Einheiten.
Bis 1945 konnten allerdings nur 175 Lokomotiven ausgeliefert werden. HENSCHEL baute mit SIEMENS etwa die Hälfte aller Lokomotiven dieser Baureihe, die später übrigens - zum Einsatz in besonderen Dienstplänen - auch für Wendezugsteuerung und Widerstandsbremsung eingerichtet und deren Höchstgeschwindigkeit von ursprünglich 80 auf 90 km/h heraufgesetzt worden ist.
Einige Nachlieferungen folgten 1953 unter Verwendung von zu reichlich disponierten Groß-Ersatzteilen. Die letzte der von SIEMENS und HENSCHEL entwickelten elektrischen Lokomotive "E 44" ist 1954 an die Deutsche Bundesbahn übergeben worden. Keine deutsche elektrische Strecken-Lokomotive hatte damals eine derart beachtliche Stückzahl zu verzeichnen. Deshalb galt die "E 44" lange Zeit als <<Promotor>> der elektrischen Zugförderung auf Reichsbahn-Strecken. Das "Aus" dieser bewährten Elektrolokomotiven kam bei der Deutschen Bundesbahn erst im Jahre 1984 mit der Fahrt aufs Abstellgleis - weit über fünfzig Jahren nach ihrem ersten Erscheinen..."(Zitat-ENDE).
Die "E 94" wurde nach gleichartiger Technologie von HENSCHEL gebaut.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beschaffte die junge Bundesbahn die Serien- Ausführung ihrer Neubau-Schnellzug-Elok "E 10" gemäß der vom Konsortium HENSCHEL/SIEMENS konzipierte Vorserien "E 10" in beachtlichen Stückzahlen.
Fertigung der Serien "E 10" im HENSCHEL-Werk.
Voranstehendes HENSCHEL-Werksfoto entnahm ich der nachstehend gezeigten HENSCHEL-Druckschrift aus den 1960'er Jahren:
Druckschrift der "Henschel Werke Gmbh Kassel". Die Gründerfamilie hatte den Betrieb an Investoren veräußert.
In dieser Druckschrift befindet sich auch noch das nachstehend zitierte Bild:
In der Druckschrift heißt es dazu: "2000 PS starke HENSCHEL-Gleichrichter-Tagebau-Lokomotive mit einem Achsdruck von ca. 30 t".
Und in meinem "HENSCHEL"-Handbuch werden die mit der Tagebau-Lokomotive ins Werk gesetzten Innovationen, - nämlich der bisher noch nie so hoch ausgebildete Achsdruck von 32 Tonnen und der erstmalige Einsatz der Industriefrequenz von 50 Hertz -, eingehend erläutert: (Zitat)"Eine ganz neue Entwicklungsphase schloß sich in den fünfziger Jahren an, als mit dem Neuaufschluß der rheinischen Braunkohlengruben angefangen werden mußte. Bei den zunehmenden Abbautiefen und den ungünstiger werdenden Verhältnissen zwischen Deckschicht und Kohle wurde ein wirtschaftlicher Abbau nur durch den Einsatz größter Fördergeräte und leistungsfähigster Grubenbahnen möglich. Umfangreiche Projektstudien zur Frage des zweckmäßigsten Stromsystems und der besten Lokomotiv-Konzeption ergaben schließlich 120 bis 128 t schwere vierachsige Drehgestell-Lokomotiven, die auch als achtachsige 240 bis 256 t wiegende Doppel-Einheiten verwendbar sind.
Der mechanische Teil der bestellten Lokomotiven ist in einer Arbeitsgemein- schaft der Firmen Henschel, Krauss-Maffei und Krupp, die elektrische Ausrüstung von AEG, BBC und Siemens konzipiert worden.
Die Rheinische Aktiengesellschaft für Braunkohlenbergbau und Brikett- fabrikation sowie die Niederrheinischen Braunkohlenwerke AG entschieden sich, im Zuge der Erweiterung ihres Tagebaues die eigenen Bahnanlagen von 1 200 Volt Gleichstrom auf 6 kV Einphasen-Wechselstrom mit lndustriefrequenz (50 Hertz) umzustellen. Henschel lieferte hierfür erstmals 1954 in Zusammenarbeit mit den Siemens- Schuckert-Werken und mit der AEG Lokomotiven, die eine auf deutschen Bahnen bis dahin nicht angewandte Radsatzlast von 32 t aufwiesen.
Mit der Wahl von 6 kV und 50 Hertz Einphasenwechselstrom (Industrie-Frequenz) wurde eine ganz neue Entwicklung im Bau von Abraumlokomotiven eingeleitet. Da 50-Hertz-Kommutatormotoren für die großen Zugkräfte und sehr niedrigen Geschwindigkeiten, wie sie im Verholbetrieb gefordert wurden, und für die auf der Verbindungsbahn gewünschten höheren Geschwindigkeiten wegen ungünstiger Kommutierung weniger geeignet erschienen, kam als Fahrmotor weiterhin der Gleichstrommotor in Frage.
Die als Umformer-, aber auch als Stromrichter-Lokomotiven entwickelten Triebfahrzeuge fanden in der Fachwelt höchste Beachtung. lhr Einsatz konnte als Erfolg verbucht werden, besonders wenn man die Möglichkeiten der Nutzbremsung und der Fernsteuerung berücksichtigte. Das hohe Gewicht der elektrischen Ausrüstung spielte hier eine untergeordnete Rolle, da im Hinblick auf die Erzielung beträchtlicher Zugkräfte, beim Anfahren bis zu 38 t, ein bestimmtes Mindestgewicht ohnehin nicht unterschritten werden durfte.
Die bewährte Auflagerung des Kastenaufbaues auf die Drehgestelle mit Kugel-Drehzapfen und gefederten seitlichen Abstützungen ist auch hier beibehalten worden. Während alle bisherigen Tagebau-Lokomotiven in Nietkonstruktion hergestellt wurden, sind die Umformer- und Stromrichter- Lokomotiven erstmalig geschweißt. Die Stundenleistung beträgtt 960 kW, die Höchstgeschwindigkeit 70 km/h"(Zitat-Ende).
Mit diesem Zitat gebe ich ergänzende Erläuterungen zu meinen auf der Hannovermesse ergatterten Bildern der Tagebau-Eloks, welche Bilder ich zuvor in meinem oben stehenden Beitrag 251 zeigte.
Der "Schweizerischer Verband Eisenbahn Amateur (SVEA)" hielt am 28./29.8.2021 seine 74. Delegierten-Versammlung dieses Jahr in Zürich-Altstetten ab. Der SVEA gibt die nachstehend gezeigte Zeitschrift heraus. Als Gastgeber der Delegierten fungiert der "Dampfmodellclub der Schweiz (DMC-CH)".
In seinem Grußwort in Heft 8/2021 schreibt der Präsident des DMC-CH, Herr Norbert Toldo u.a.:
(Zitat)"...Der Dampfmodellclub der Schweiz feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen. 1971 in Winterthur gegründet, erlebte der Verein Mitte der 1990er-Jahre eine wahrhafte Blüte. Die Gartenbahnanlage in Langwiesen platzte aus allen Nähten. 1998 beschloss man einen Neubau in Zürich Altstetten. Das Vereinsdomizil wurde nach Zürich verlegt. Hier entstand nun eine der schönsten und abwechslungsreichsten personenbefördernden Gartenbahnen in der Schweiz..."(Zitat-Ende).
Auf dem Titel von Heft 8/2021 gibt es einen Ausschnitt der Gartenbahn am Standort Zürich Altstetten zu sehen.
Foto des DMC-CH der Gartenbahn-Anlage Zürich Altstetten.
Im Heft 8/2021 wird auch berichtet, dass SBB-Cargo (SBBC) ihre Altbau-Eloks der Baureihe "Re 421" veräußert bzw. ausrangiert. Es heißt dort: (Zitat)"...Als letzte ihres Typs sind bei SBBC die Re 421 383 im kommerziellen Einsatz und die Re 421 388 in Full abgestellt..."(Zitat-Ende).
In meinem weiter oben eingestellten Beitrag 472 zeigte ich ein Foto mit zwei dieser veräußerten Altbau-Eloks der Baureihe "Re 421", die Eine mit "WIDMER RAIL SERVICES", die Andere mit "SYNOPSIS" beschriftet. Nun verstehe ich, was es mit den von meiner Frau in Konstanz aufgenommenen schweizerischen Altbau-Eloks auf sich hat.
Zu einem Anderen meiner oben stehende Beiträge fand ich auf dem Rücktitel von Heft 8/2021 eine passende bildliche Ergänzung.
IC1 716 St. Gallen - Genève-Aeroport mit der führenden Re 460 036 auf der Mionazbrücke zwischen Oron und Palézieux am 1.4.2021. Foto: A.Zanello
Die in meinem voranstehenden Beitrag 404 gezeigte schweizerische IC-Garnitur konnte ich am Aufnahmestandort im Bahnhof von Romanshorn wegen des mangelnden Abstands lediglich unvollständig und daher wenig zutreffend ablichten. Jetzt aber kann ich mit meinem Zufallsfund vom Rücktitel des Heftes 8/2021 Abhilfe schaffen. Fotograf A.Zanello hat den IC1 716 eindrucksvoll fast in ganzer Länge und das Format ausfüllend erwischt.
Auf der Baustelle am Hundwiler Kopf sind dem Urs Zuberbühler und seinen Maurersmannen die Ziegelsteine ausgegangen, da vermutlich das sehr ökonomisch wirtschaftende eidgenössische Militär-Departement die Menge der bei der Ziegelei, - dem "VEB (K) ZIEGELWERK, 43 QUEDLINBURG" -, bestellten Ziegel zu präzise bemessen hat. Eine andere Vermutung besagt, dass bereits auf dem Versendebahnhof wegen der dort endemisch herrschenden Baumaterialknappheit es zu einem gewissen Schwund gekommen sein mag.
Wie dem auch sei, es gibt noch eine Nachlieferung, deren Rest im Bahnhof Hundwil noch auf den Abtransport zur Baustelle wartet.
Der Güterwagen mit der exotischen Beschriftung findet die Beachtung eines heimischen Eisenbahn-Amateurs.
Die offenen Türen ermöglichen den Blick auf die Ladung.
Der heimische Eisenbahn-Amateur hat hoch lichtempfindliches Filmmaterial (800 ASA) in seiner Kamera, daher blieb selbst mit 1/1000 Sekunde Belichtungszeit und maximalem Blendenwert die Überbelichtung alternativlos.
Die exotische Beschriftung wird im hellen Licht mit dem 800 ASA-Film unleserlich.
Vom oberen Türbalken und dessen Exotik wird der einheimische Eisenbahn-Amateur seinen Kollegen berichten.
Der Wagen besitzt eine aufklappbare Stirnwand. Damit kann er auf einem Wagenkipper entladen werden.
Hoch oben vom Lagerhaus-Silo des 'Landi' gegenüber hat es einen Einblick in das Fahrzeug.
Der Blick auf die Stirnseite kommt einen Nachschuss nahe.
Zunächst hat es lediglich die Fotos des Hundwiler Eisenbahn-Amateurs. Es bleibt zu hoffen, dass unser "Foto Schorsche" es besser trifft.