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 Was für ein Schauspiel: Überholung, Falschfahrt, Bauarbeiten

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gaulois
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Beitrag 1 von 1
BeitragVerfasst am: 20 März 2014 19:54    Was für ein Schauspiel: Überholung, Falschfahrt, Bauarbeiten  Antworten mit Zitat Nach oben

allo zusammen.
Die folgende Geschichte verbuche ich unter: Kamera nicht dabei, da muss man genau hinsehen, kann sich aber ungestört an dem Schauspiel erfreuen:

Als ich heute wie üblich mit dem Rad von der Arbeit nach Hause komme und gerade unter der Erftbrücke der Eisenbahnstrecke Köln – Grevenbroich bin, sehe ich oben auf der Brücke ES 64 F4 281 (E 189 281-9 der MRCE) mit einem Containerzug gemächlich anrollen.
Ui, denke ich mir, die kriegst Du und fahre mit dem Fahrrad gemütlich neben dem Gütrerzug her, der – wie letzte Woche der Zug mit den zwei Locon-Loks – langsam auf ein scheinbar Halt zeigendes Signal zurollt.
Doch anders als letzte Woche hält der Zug vor dem Signal. Zeit für mich, sich die Lok näher anzusehen, Zeit für den Lokführer, das Licht einzuschalten (oder sehe ich das jetzt erst, weil es dunkler wird?), Unterlagen zu sortieren und die Sonnenblende hochzufahren. Die Sonne steht schon tief im Westen und verschwindet hinter den noch kahlen Bäumen. Langsam verschwindet damit auch der Sonnenglanz auf der schwarz glänzenden Lok.
Da endlich gehen die Bahnschranken am Bahnübergang Bergheimer-Straße runter, aber nein, unser Zug darf nicht fahren. Nicht das rechte Hauptsignal, sondern das Linke zeigt gelb mit 40 km/h Begrenzung an für eine Falschfahrt. Und nur eine Minute später kommt auch schon eine Garnitur aus zwei 625ern mit dem RE8 von Koblenz über Köln nach Mönchengladbach als Falschfahrt gemächlich am Güterzug vorbeigefahren, um dann am Bahnhübergang doch noch zum stehen zu kommen. Die Hupe der Lok wird betätigt, eine halbe Minute später setzt sich der Zug in Richtung Bahnhof Grevenbroich in Bewegung, wo er halten und dem Gegenzug begegnen wird, der planmäßig um 18:02 abfahren soll.
Die Schranken gehen auf. Die Lüfter der E 189 drehen hoch und wieder runter. Dann gehen auch die Schranken wieder herunter, der Gegenzug RE8 nach Koblenz tastet sich langsam bis zum Bahnübergang. Warum, kann man aus einem halben Kilometer Entfernung nicht sehen. Er bleibt stehen, als wollte er vor dem Überqueren der Straße erst mal nach links und rechts Ausschau halten, wie ein Kind am Bordstein. Dann aber setzt er sich mit ungeahnter Beschleunigung in Bewegung auf Köln zu.
Unser Güterzug steht und wartet. Die Bahnschranken gehen wieder auf, Autos und Fußgänger, wie die letzten Male, sind zu sehen. Dann erscheinen zwei orange gekleidete Bahnarbeiter und arbeiten scheinbar an der Signalfunk-Antenne herum. Aus der Entfernung ist nicht auszumachen, was da wirklich los ist.
Die Sonne droht zu sinken, die Bahnschranken tun es tatsächlich und mit einem gedämpften, aber doch deutlich hörbaren Heulen der Fahrmotoren und Lüfter setzt sich ES 64 F4 281 in Bewegung. Er dürfte jetzt 80 fahren. Wagen um Wagen der sechsachsigen Containerwagen mit Jakobsdrehgestell der Bauart Saggrss ziehen an mir vorbei. Ich zähle bis zehn, da bleibt der Zug schon stehen. Ganz unvermittelt und unerwartet. Ach nein, war ja klar, die Lok ist jetzt am Bahnübergang angekommen und wird von Hand durchgewunken, wie es scheint.
Keine 20 Sekunden später setzt sich der Zug erneut in Bewegung und diesmal zieht der gesamte 20 Wagen umfassende Containerzug durch und fährt weiter bis Mönchengladbach oder noch darüber hinaus.
Ein unglaubliches Schauspiel.
Wie wäre das vor 40 Jahren gewesen? Mit Dampfloks vor dem gemischten Güterzug. Mit Bügelfalten E-10 vor den D-Zügen von Hoek van Holland nach Köln und zurück?
Nein, das hätte es gar nicht gegeben. Damals wäre die noch von Hand betriebene Bahnschranke niemals wieder aufgegangen zwischen den drei Zügen. Dafür war die Bergheimer Straße bekannt. 3/4 einer Stunde war dieser Bahnübergang geschlossen und der kleine längst vor 35 Jahren durch eine schmucklose Betonunterführung ersetzte Bü direkt neben meinem Standort, von dem nur noch das Bahner-Wohnhaus übrig ist, wäre auch geschlossen gewesen. Bauarbeiten an der Technik gab es nicht, die funktionierte ja. Der Güterzug wäre längst auf eines der Zahlreichen Rangier- und Gütergleise des Bahnhofs Grevenbroich ausgewichen, bevor sich der Zug von Köln überhaupt erst genähert hätte. Was für ein Schauspiel, wenn auch leise mit den modernen Fahrzeugen.
Als ich zu Hause ankomme, liegt da meine Kamera ganz unschuldig und hat von allem nichts mitbekommen.


ie Geschichte von heute wollte ich mal loswerden.
Die Locon-Loks könnten die Nrn 216 und 218 gewesen sein (rot und schwarz), die u. a. hier zu sehen sind: http://www.westbahn.net/subdata/locon_rw.html




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