Ich brauche wieder mal Eure Hilfe, diesmal in Sachen Signale. Das ist ja auch ein komplexes Thema. Bei der Aufstellung in 2 Bereichen der Anlage bin ich unsicher und wäre daher für Eure Hilfe sehr dankbar.
Bereich Bahnhof (Durchgangsbahnhof an zweigleisiger Hauptstrecke, Ep. IV, DB):
Hilfsweise habe ich hier zur Orientierung in braun die Bahnsteige eingezeichnet.
Alle drei Gleise sollen wendezugtauglich sein. Das mittlere Gleis ist zusätzlich in beide Richtungen durchfahrbar.
Wenn ich richtig informiert bin, benötige ich hier die eingezeichneten ein- bzw. zweiflügeligen Formsignale an den Bahnhofsgleisen bzw. oben als Einfahrsignal (unten verzichte ich auf ein Einfahrsignal)?
Sind diese schonmal richtig?
Welche grundsätzlichen Signale sind hinsichtlich des Anschlusses der Drehscheibe und des Güterbereichs sowie des Lokwartegleises unten an die Bhf-Gleise ratsam?
Bereich Haltepunkt/Schiffsverladestelle:
Wie zu sehen, plane ich eine kleine Schiffsverladestelle. Diese ist an eine in beide Richtung befahrbare eingleisige Strecke angeschlossen.
Ist das eingetragene einflügelige Formsignal an der Ausfahrt richtig oder ist ein anderes Signal erforderlich?
Ferner ist ein "gemütlicher" eingleisiger Haltepunkt (ebenfalls in beide Richtungen befahren) vorgesehen. Sind hier die einflügeligen Signale o.k.?
Schließlich habe ich auf besagter Strecke noch ein Vorsignal für das Lichtsignal (Blocksignal) oben vor dem Tunnel vorgesehen. Was sagt Ihr zu dieser Kombi? Welches Lichtsignal und Vorsignal wird benötigt?
Für Eure Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Schönen Gruß
Jürgen
Endlich ( ) im Bau: H0-Anlage orientiert am Thema "Mosel im Spätsommer, Epoche IV", digital, C-Gleis (zusätzlich geschottert), O-Form, ca. 11,5 qm
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Beitrag 2 von 22
Verfasst am:
20 Jan 2012 13:08 Signale
Hallo Jürgen,
das sind eine Menge Fragen auf einmal. Also zunächst mal grundsätzlich: Jedes Hauptsignal braucht ein Vorsignal oder eine Ersatztafel für ein Vorsignal. Gelegentlich stehen bei Ausfahrsignalen die Vorsignale schon mal direkt vor den Hauptsignalen statt im streckenüblichen Abstand (250 m oder mehr).
Für den Drehscheibenbereich käme ein Wartezeichen oder ein Gleissperrsignal in Frage. Das ist in Epoche IV bei einer Nebenbahn beides möglich. Ein Beispiel: Am Gindorfer Bahnübergang stand bis vor 5 Jahren für die Rheinbraun-Bahn ein Wartezeichen vor dem Bahnübergang und ein Gleissperrsignal dahinter vor der Einmündung der Werksbahn in die DB-Strecke.
Was die Gütergleise angeht: Hier kommt es darauf an, ob nur Rangierfahrten gefahren werden, dann wären Wartezeichen oder Gleissperrsignal richtig, oder ob hier auch komplette Züge zusammengestellt werden und von dort abfahren, dann käme noch ein Hauptsignal in Betracht.
Zu den Hauptsignalen allgemein: Einflügelig eigentlich nur, wenn die Weichen in gerader Richtung befahren werden, zweiflügelig, wenn sie in der Abzweigung befahren werden und zweiflügelig mit zwei Antrieben dann, wenn sowohl geradeaus als auch abzweigend gefahren werden kann. Die Überlegung rührt daher, dass ja nicht jeder Zug in dem Bf hält und mit Anfahrgeschwindigkeit losfährt, sondern auch Durchfahrten möglich sind und da sollte dem Lokführer schon angezeigt werden, ob er Langsamfahrt machen muss oder "volle Kanne" durchbrausen darf.
Und jetzt das wichtigste: Mit besonderem Grund wird und wurde von diesen Regeln immer wieder abgewichen, beim Vorbild wahrscheinlich noch mehr als bei der Modellbahn.
Quelle von mir eingestellter Bilder: Ich! Copyright bei mir!
das hieße also strenggenommen, dass ich das Flügelsignal an der Ausfahrt der Verladestelle durch ein Gleissperrsignal ersetzen kann und ansonsten lediglich das Formsignal am Haltepunkt unten einflügelig ist, alle anderen zweiflügelig? Puh, das wäre teuer! Oder ich berufe mich auf deine Schlussbemerkung und mache alle einflügelig.
Alternative wäre, die Formsignale des Bhfs durch Lichtsignale (gefallen mir auch) zu ersetzen und lediglich den Haltepunkt mit Flügelsignalen auszustatten. Lichtsignale sind doch EPIV-gerecht,oder?
Schönen Gruß
Jürgen
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Hi Jüregn wenn es Epoche 4 sein soll soltest du an der Hauptstrecke zumindest wenn sie Elektrifiziert sein soll Lichtsignale verbauen. Ist auch günstiger zb. die Vorsignale bekommst du von Viessmann als Bausatz die Blocksignale ebenso. Es gab mal günstige Signalbausätze von Völkner vielleicht findest du irgendwo noch welche die sollte man aber zumindest von der Farbe optimieren.
Viele grüße aus Eichenberg
Ich bin Pickelbahner auf Märklin K-Gleis fahre Epoche 4 nur Diesel und E-Loks zeitraum so ca. 1980. Fahre Digital mit 6021 und steuerung Analog mit teilweise SPS Steuerung für Schattenbahnhof und Lissy für Wendezugsteuerung. Jetzt auch mit Central Station
Hallo Jürgen, ich werde es mal versuchen.
Ich fange einfach beim oberen Bild an und numeriere sie von oben nach unten.
Ich schreibe mal die Signalbilder auf die dargestellt werden sollten.
Bild 1
1=HP0 HP1 HP2
2=HP0 HP1
3,4,5=HP0 HP1 HP2
6=HP0 HP2
Bild 2
1= HP0 HP1 + Vorsignal VR0 VR1
2=Wenn Hauptsignal dann HP0 HP1; Ich meine aber das hier ein Gleisspersignal hingehört. Dabei bin ich aber nicht sicher.
3= HP0 HP2
4= HP0 HP1
Ich hoffe das ist so verständlich.
Lichtsignalbausätze gibt es übrigens beim großen C.
Vielen Dank Michael, das ist sogar sehr verständlich!
Dann lag ich mit den Signalen für den Bhf ja gar nicht so falsch. Du hast dort allerdings ganz unten Nr. 7 ausgelassen. Das müßte nach meinem Verständnis H0 P1 sein,oder?
Falls ich aber für den Bhf doch Lichtsignale verwenden sollte, stellt sich mir zusätzlich die Frage, ob im Falle meines Bhfs durchgehend Signale mit intergriertem Gleissperrsignal
erforderlich sind oder ob nicht dreibegriffige ohne Gleissperrsignal
ausreichen?
Ich habe hier übrigens beispielhaft die Märklin-Signale Nr. 76394 (oben) und 76393 (unten) genommen, wobei Tante M letzteres allerdings als Einfahrsignal für den Einsatz vor Bahnhöfen deklariert
Hm, ich muss wohl irgendwo das Studienfach Modellbahn belegen
Schönen Gruß
Jürgen
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Sorry, das letzte habe ich glatt vergessen und nein es muss HP0 und HP2 zeigen.
Die Signale mit Gleisspersignal können überall stehen wo auch Rangierfahrten oder Fahrten in eine Abstellgruppe erfolgen.
hm, das verstehe ich jetzt aber nicht. Die Situation am Signal 7 ist doch die gleiche wie beim Signal 2.
Eben nicht ganz.
Bei Signal 2 handelt es sich um die Ausfahrt der Haupstrecke aus dem HBF, hier könnte auch "schnell" gefahren werden.
Bei Signal 7 handelt es sich dagegen um Ausfahrt eines Bahnhofsgleises auf die Hauptstrecke und erfordert somit HP2 = langsame Fahrt.
jetzt muß ich mich mal einmischen.
Bei sämtlichen Ausfahrten aus seinem "Hauptbahnhof" gilt eine strenge Geschwindigkeitsbeschränkung, da hier die jeweils nachfolgende Weiche vom Abzweiggleis aus befahren wird.
HP1 ist nur zulässig, wenn eine Weiche auf dem geraden Gleis befahren wird.
Es hängt mit der Geometrie seiner Ausfahrten zusammen, daß hier in keinem Fall HP1 zulässig ist.
Um HP1 argumentieren zu können, müßte der Gleisradius vor, während und hinter der Weiche gleich sein. Im Gleisplan erkennt man aber, daß der Fortlauf "quasi gerade (mit wesentlich größerem Radius, als in der Weiche) ist.
Gruß
Andreas
H0 Mittelleiter, Digital - mit Computer und ohne teure Zentrale. WinDigipet 2015, CAN mit Märklin Gleisbox
Da hast du recht Andreas.
Ich bin davon ausgegangen, dass die Hauptstrecke immer den geraden Zweig der Weiche nutzt, was hier nicht der Fall ist. Folgerichtig darf hier nur HP2 stehen.
Eigentlich sollte mein Bhf bei der Lokführerschaft aufgrund der Standardweichen eh bekannt und verrufen sein. Wer da durchbrettert, ist selber schuld ...
Vielen Dank für Eure Hilfe. Da habe ich doch wieder was gelernt und bin einen Schritt weiter
Schönen Gruß
Jürgen
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Hallo Jürgen
Du hattest oben geschrieben,daß alle Gleise in beiden Richtungen befahren werden. Das geht aber nicht. Schau Dir mal Deinen Plan oben an.
Ich hab mal hier einen Vorschlag.
Obere Einfahrt.
Untere Ausfahrt.
Die Signale hab ich auch gleich mit reingeplant.
Die Drehscheibe und die Abstellgleise hab ich mal weg gelassen.
Gruß Joachim
Team
Anlagenbau ist Landschaftsbau
Das Glück dieser Welt rollt auf 2 Schienen
Märklinist
Planung mit Wintrack 12
sorry, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. In beide Richtungen durchfahrbar ist auf meinem Plan natürlich nur Gleis 2. Es sind alle Gleise wendezugtauglich in dem Sinne, dass von "unten" kommende Züge auf Gleis 2 oder drei einfahren und von dort wieder nach "unten hin" abfahren können. Von "oben" kommende Züge können auf Gleis 1 oder 2 ein- und von dort wieder "nach oben" hin abfahren.
Mein "Dilemma" ist, dass, um diese Konstellation zu erreichen, ich leider nicht auf schlanke Weichen zurückgreifen kann, wenn ich gleichzeitig enge Radien in den Einfahrbereichen weitgehend vermeiden und mindestens das mittlere Gleis für Züge mit der Länge von 5 x 28,2cm Waggons haben möchte. Da reicht der Platz leider nicht mehr für schlanke Weichen. Jedenfalls habe ich keine passende Weichenkombi hinbekommen.
Ich hatte anfangs zwar eine Kombination mit schlanken Weichen, die optisch gut aussah, aber nur eingeschränkte Betriebsvarianten zuließ.
Es fehlt halt auch mir eine schlanke DKW im C-Gleis-Programm. Gut, es gibt zwar Weichen Walter, aber das ist mir zu teuer.
Also habe ich mich kompromissweise mit den Standardweichen als das geringere Übel "abgefunden". Allerdings möchte ich bei der Kombination dieser Weichen S-Kurven unbeding vermeiden, daher auch die Anordnung laut meinem Plan.
Dein Vorschlag - für den ich Dir sehr danke - beinhaltet zwar eine Erweiterung der Betriebsmöglickeiten, aber eben leider auch besagte S-Kurven.
Schönen Gruß
Jürgen
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Und die S-Kurvenfahrt ist doch erst daß Geile an den Weichenstraßen.
Wenn da ein langer Zug sich langsam durchschlängelt .
Na ja war ja nur so eine Idee
Gruß Joachim
Team
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